Zum Firmenwagen gehört Möglichkeit des Ladens daheim

Für viele Angestellte ist ein Dienstwagen ein unverzichtbares Arbeitsmittel, sei es im Außendienst, in der Montage oder in der (Kunden-)Beratung. Gleichzeitig kann ein Firmenwagen ein entscheidender Faktor im Wettbewerb um wertvolle Fachkräfte sein. Angesichts immer fallender Fahrzeugpreise bzw. Leasingraten bei Elektrofahrzeugen werden diese für Unternehmen immer interessanter. Und auch Mitarbeitende profitieren steuerlich von der deutlich niedrigeren Besteuerung des Fahrzeugwertes von nur 0,25 % des Bruttolistenpreises – statt wie üblich sonst 1%.

Doch diese Umstellung bringt eine zentrale Fragen mit sich: Wie können die Fahrzeuge der Mitarbeitenden zu Hause geladen werden, ohne dass dabei ein hoher Aufwand oder Kosten entstehen? Denn es ist nicht immer praktikabel oder wirtschaftlich, die Firmenwagen am Firmenstandort zu laden. Auch das öffentliche Laden ist in der Regel deutlich teurer (siehe dazu unseren Vergleichsrechner). Daher beleuchten wir in diesem Artikel die verschiedenen Möglichkeiten, eine Ladeinfrastruktur bei Firmenwagennutzern zu Hause zu schaffen. Dabei gehen wir auf die jeweiligen Vor- und Nachteile ein. In einem zweiten Artikel geht es um die richtige Abrechnung.

Welche Möglichkeiten haben Arbeitgeber?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten. Wir haben hier aus der Praxis vier Modelle mitgebracht, die nachfolgend erklären. Sollten Sie konkrete Fragen dazu haben, sprechen Sie uns gerne an oder erstellen Sie einfach ein Konzept für Ihr Unternehmen. Hier finden wir für Sie die beste und günstigste Option. Aber lassen Sie uns starten mit der…

Wer wird gefördert?

Das Förderprogramm richtet sich an Unternehmen und gemeinnützige Träger, die in Aachen ansässig sind oder eine Filiale/Niederlassung habe. Antragsberechtigt sind sowohl jene, die öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur auf ihren privaten Flächen aufbauen möchten, als auch Unternehmen und gemeinnützige Träger, die Ladeinfrastruktur für ihre eigene Flotte (Mindestgröße 4 Fahrzeuge) errichten.

Option 1: Sie übernehmen alle Kosten für die Wallbox

Bei diesem Modell übernehmen Sie die volle Verantwortung für die Anschaffung und Installation der Ladevorrichtung beim Mitarbeiter.

Vorteile:

  • Qualitäts- und Technikkontrolle: Sie können sicherstellen, dass alle Wallboxen den gewünschten technischen Standards entsprechen und die Energie eichrechtskonform abgerechnet werden kann.
  • Steuerfreiheit: Die Überlassung der Ladevorrichtung ist steuer- und sozialversicherungsfrei, solange sie zusätzlich zum regulären Gehalt gewährt wird. Das gilt nicht nur für die Hardware, sondern auch für die Installationskosten. Sie können die Kosten zudem als Betriebsausgaben absetzen.
  • Sorgenfrei für Mitarbeiter: Sie kümmern sich um alle Kosten und Aufwände, was natürlich für ihre Mitarbeiter entspannt ist. Daraus ergibt sich gleich der erste Nachteil.

Nachteile:

  • Höherer Aufwand: Sie tragen die anfängliche Investition und den administrativen Aufwand. Die Installation vieler individueller Wallboxen bei den Mitarbeitern zuhause kann einen hohen administrativen und planerischen Aufwand bedeuten, besonders wenn die Mitarbeiter nicht zentral in einem Ort wohnen. So entstehen hohe Fahrtkosten für den Elektrobetrieb oder sie müssen sogar mehrere Betriebe für verschiedene Regionen finden und alles mehrfach mit ihnen abstimmen.
  • Unflexibilität: Wechseln Mitarbeitende die Zuständigkeit (und geben damit ihren Firmenwagen ab) oder verlassen das Unternehmen, kann es schwierig sein, die Kosten zurückzuerhalten. So müssen eventuell mehrere tausend Euro abgeschrieben werden, da ein Rückbau nicht möglich ist.
  • Wartung und Haftung: Unter Umständen müssen Sie sich neben der Installation auch um die regelmäßige Wartung kümmern, wodurch weitere Kosten und administrativer Aufwand entstehen.

Option 2: Der Mitarbeiter übernimmt die Kosten

Der Mitarbeiter erwirbt die Ladevorrichtung auf eigene Kosten. Sie können Ihren Mitarbeitern jedoch einen Zuschuss gewähren.

Vorteile:

  • Geringer Aufwand: Für Sie als Arbeitgeber gibt es kaum administrativen Aufwand und keine hohen Investitionen. Der Mitarbeiter kümmert sich um alles rund um den Kauf und die Installation.
  • Planbarkeit: da sie einen fixen Zuschuss geben, der auch steuerrechtlich geregelt ist, haben sie eine einfache Planbarkeit der Kosten. Pro Firmenfahrzeug planen Sie einen fixen Betrag für den Aufbau einer Heimlademöglichkeit ein, die neue Mitarbeiter ausgezahlt bekommen.

Nachteile:

  • Keine Kontrolle: Sie haben keine oder nur geringen Einfluss darauf, welche Wallbox der Mitarbeiter kauft. Wenn die Wallbox nicht eichrechtskonform ist, wird die exakte Abrechnung der Ladekosten kompliziert oder unmöglich. Darauf gehen wir im Artikel Abrechnung ein.
  • Lange Umsetzungszeit: Je nach dem, welchen Einfluss Ihr Mitarbeiter auf die Installation hat, kann es viele Wochen bis Jahre dauern, bis die Ladestation installiert ist. In der Regel ist das Thema für ihre Mitarbeiter Neuland mit entsprechend wenig Erfahrung der richtigen Planung und Integration aller nötigen Parteien. Wohnt er zum Beispiel in einem Mehrfamilienhaus, muss dies nebem dem Fachbetrieb auch mit den Eigentümern (Stichwort WEG) und der Hausverwaltung abgestimmt werden.
  • Weniger Attraktivität: Sie bieten dem Mitarbeiter einen geringeren Vorteil und der Mitarbeiter bevorzugt das deutlich teurere, öffentliche Laden.

Option 3: Sie übernehmen nur die Anschaffungskosten für die Wallbox

Bei dieser Variante übernehmen Sie lediglich die Anschaffungskosten des Ladepunktes. Auch hier bleibt die Ladevorrichtung im Besitz des Arbeitgebers.

Vorteile:

  • Steuerfreiheit: Die Kosten können als Betriebsausgaben verbucht werden und sind für den Mitarbeiter steuerfrei, solange das Gerät im Besitz Ihres Unternehmens bleibt.
  • Geringere Anfangsinvestition: Ihre finanzielle Belastung ist geringer, da Sie die Installationskosten nicht tragen. Bei Mitarbeitern in Mehrfamilienhäusern ist durch das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) die Vorinstallation eventuell bereits vorhanden.
  • Flexibilität bei Wechsel: Auch wenn die Wallbox nicht einfach ausgesteckt werden kann, ist eine Deinstallation bei einem Mitarbeiterwechsel möglich.
  • Kompatibles System: Sie können durch die Wahl der richtigen Hardware sicherstellen, dass die Abrechnung rechtlich sauber ist und Ihren Standards entspricht.

Nachteile:

  • Abstimmung mit Mitarbeitern: Die Koordination der Installation liegt beim Mitarbeiter, was zu Mehraufwand und Unsicherheiten führen kann. Bei Mietern muss die Installation oft mit Miteigentümern und der Hausverwaltung abgestimmt werden, was den Prozess verzögern kann.
  • Hohe Kosten für Mitarbeiter: Die Vorinstallation ist oft der größte Kostenblock und kann 50–80 % der Gesamtkosten ausmachen. Das kann die Installation einer Wallbox für Ihren Mitarbeiter unattraktiv machen.

Option 4: Mobile Ladelösung

Eine flexible Ladelösung ermöglicht es Ihren Mitarbeitern, standortunabhängig zu laden.

Vorteile:

  • Einfache Anschaffung: Die Anschaffung ist unkompliziert, da keine Installation vorzunehmen ist. Mobile Ladestationen lassen sich einfach in die Steckdose einstecken. Das spart Ihnen und Ihren Mitarbeitern hohe Installationskosten und administrativen Aufwand.
  • Rechtssichere Abrechnung: Mit einer eichrechtskonformen, mobilen Ladestation kann der zu Hause geladene Strom exakt erfasst und abgerechnet werden. Die Abrechnung läuft dann automatisch in das Backend-System des Arbeitgebers.
  • Flexibilität: Diese Lösung ist flexibel, falls ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt oder die Ladelösung nur temporär benötigt wird.
  • Kompatibles System: Sie können durch die Wahl der richtigen Hardware sicherstellen, dass die Abrechnung rechtlich sauber ist und Ihren Standards entspricht.
  • Einfacher Austausch & Wartung: da das System mobil ist, kann ein Austausch bei Defekt zur auch die Wartung einfach im Unternehmen oder per Post erfolgen.

Nachteile:

  • Technische Abhängigkeit: Es muss ein Parkplatz mit einer geeigneten Steckdose, idealerweise eine CE-Kraftsteckdose vorhanden sein.

Fazit und Ausblick

Das Laden von Firmenwagen zu Hause bietet zahlreiche Vorteile und wird in Zukunft immer relevanter. Es gibt verschiedene Modelle, um die Ladeinfrastruktur zu schaffen, jedes mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen.

Aus unserer Sicht ist die mobile Ladelösung (Option 4) die beste Wahl für Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine flexible und unkomplizierte Möglichkeit zum Laden zu Hause bieten wollen. Sie ist nicht nur einfach in der Anschaffung, sondern auch wirtschaftlich und rechtssicher, da die Abrechnung eichrechtskonform über das Backend-System des Arbeitgebers läuft. So sparen Sie sich den hohen administrativen und planerischen Aufwand, den die Installation von individuellen Wallboxen mit sich bringt. Diese Flexibilität ist besonders wertvoll bei einem Mitarbeiterwechsel oder wenn die Ladelösung nur temporär benötigt wird.

Im nächsten Blogbeitrag werden wir uns genauer mit dem Thema Abrechnung beschäftigen und die beiden Hauptmethoden, die pauschale und die exakte Abrechnung, im Detail beleuchten. Hier gibt es Abhängigkeiten zu den gewählten Optionen. Wir zeigen Ihnen, welche steuerlichen Aspekte dabei zu beachten sind und wie Sie die für Ihr Unternehmen passende Lösung finden.